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Val Bavona, ein nicht mehr ganz geheimer Geheimtipp
08.05.2024
Das Val Bavona ist spätestens seit der Pandemie kein Geheimtipp mehr. Das Tal, das bis heute keine Elektrizität will, schaut auf eine Geschichte zurück die von Überlebenskämpfen und Armut geprägt ist. Nichts desto trotz ist es für mich eines der schönsten und ursprünglichsten Tälern des Tessin.
Für unsere Wanderung sind wir mit dem Bus Samstag morgens früh bis nach San Carles gefahren. Viele nehmen dort die Seilbahn zum Stausee, wir nehmen den Anstieg in Richtung Hütte Piano delle Creste in Angriff.
Ca. 3 Stunden dauert der Aufstieg, bis man aus dem Wald und an den letzten Alphütten, Alpe d'Antabia, vorbei wandert. Dann zieht sich der Weg nicht mehr ganz so steil, nochmals ca. 1 Stunde durch ein weites Hochtal, eine Flüsschen entlang. Schon von weitem ist die Hütte zu sehen, sie scheint aber nicht näher zu kommen.
Endich angekommenes stellen wir fest, das wir das letzte Wochenende der Saison erwischt haben, der Hüttenwart und seine HelferInnen machen die Hütte winterfest. Nichts desto trotz gibts für uns ein reichhaltiges Plättli und eine kleine Flasche Weisswein. Später wird eine Polenta über dem Feuer gekocht und die Stimmung ist, wie so oft ab von der Zivilisation, unvergleichlich schön.
Nach einer ruhigen Nacht- wir waren praktisch die einzigen Gäste, steigen wir los in Richtung Bocchetta della Crosa (2465 m.ü.M). Für Oktober ist ungewöhnlich warm, schon früh morgens und der Aufstieg, der ca. 1 Stunde dauert, führt aber der Hälfte über ein Geröllfeld und endet in einer kleiner Kletterpartie. Wobei der Weg durchwegs gut gekennzeichnet ist und Drahtseile und Geländer den Aufstieg erleichtern. Es sollte mehr oder weniger der einzige Aufstieg heute sein und die Aussicht oben ist atemberaubend.
Der Abstieg in Richtung Alpe della Crosa (2153 m.ü.M) führt zuerst wieder über Geröll und mündet schlussendlich in einem Wanderweg. Vom Gipfel an sieht man die Laghi della Crosa und wir bleiben immer wieder stehen und fotografieren die beiden Schönheiten im Morgenlicht.
Dass wir ab dem Zeitpunkt 1900 Höhenmeter den Berg ab wandern werden wusste ich, dass dies ca. 7 Stunden runtergehen bedeutet, habe ich wohlweislich verdrängt. Die Landschaft und die Stimmung entschädigte uns natürlich ein Stück weit, am Ende des Tages rutschte dann doch das eine oder andere Fluchwort über unsere Lippen.
Nichtsdestotrotz, die Landschaft ist irrsinnig schön, die ganze Strecke durch.
Besonders angetan hat es mir das Val Calneggia, ein Alptal dass sich oberhalb des berühmten Wasserfalls von Foroglio erstreckt. Steigt man von den der Alpe della Crosa runter, ist es zuerst noch sehr waldig und etwas eng. Beeindruckend sind die hohen steilen Felswände, die Wasserfälle, die wunderschönen Bäume. Weiter unten wird der Weg flacher und führt an verschiedenen kleinen Weilern vorbei.
Einige offenbar, wenigstens im Sommer bewohnt. Denn auch hier gibts, wie im ganzen Val Bavona, keinen Strom. Nähert man sich dem Wasserfall von Foroglio gleicht die Landschaft je länger je mehr einer Erzählung aus einem Märchen. Oder einer Erzählung von J.R.R. Tolkien und wähnt bald mal den ersten Hobbit hinter einem der riesigen Findlinge hervorschauen. Viele der kleinen Steinhäuser und Ställe sind zwischen oder an die grossen Steinbrocken gebaut, und erwecken umso mehr den Eindruck, dass wir durch eine Zwergenlandschaft gehen.
Hätten wir noch Zeit und Kraft, würden wir allzugerne ins glasklare und Eisblaue Wasser springen. Unsere Füsse und Beine würden es uns danken. Leider müssen wir einen Bus erwischen- den einzigen heute. Und vorher noch kurz ein Plättli reinfräsen, im einzigen Grotto von Foroglio, dem Froda. Wir nennen es wohlweislich Grotto Frodo.
Wer mehr über unsere genaue Tour wissen will, findet auf
mehr Infos, oder kann sich auch gerne bei mir melden.